Geschichte

06.08.1828

Andrew Taylor Still wird als Sohn eines Methodistenpredigers und Laienmediziners in Virginia (USA) geboren.

Er lernt von seinem Vater bereits in jungen Jahren verschiedene Heilmethoden kennen – das Einschienen von Frakturen, die Anwendung von Heilkräutern ...

1837

A.T. Still führt ausgiebige Naturbeobachtungen durch und interessiert sich für alternative Heilmethoden von Indianern. Wissensdurstig studiert er schon früh Anatomiebücher und beginnt mit der Untersuchung verschiedener Gewebe von Tieren.

Außerdem verfügt er über eine außergewöhnliche Beobachtungsgabe für komplexe Zusammenhänge. Einige Jahre später wird er selbst Mediziner (M.D.).

1849

Mit 21 Jahren heiratet er und arbeitet als Arzt in Missouri.

Schon früh beginnt er an den Methoden der damaligen Medizin zu zweifeln. Insbesondere beweist ihm der Gebrauch von Medikamenten ein mangelndes Vertrauen der Ärzte, in die im Menschen präsente 'Apotheke des Schöpfers'.

1870

Still beginnt mit der Anwendung seiner eigenen Methode. Dabei spielt seine Hand als zentrales diagnostisches und therapeutisches Instrument eine übergeordnete Rolle.

Seine Behandlung wird erst als 'The Still Cure' bezeichnet.

Tragische familiäre Schicksalsschläge und zunehmende Kritik gegenüber seinen 'teuflischen Methoden' haben auf Still seinerzeit einen enormen sozialen Druck ausgeübt.

Nach vielen Jahren der Armut und Erniedrigungen gelingt es ihm endlich, sich erfolgreich niederzulassen.

22.06.1874

Andrew Taylor Still (M.D.) gibt seine Entdeckung der 'Osteopathie' bekannt.

Noch weitere zwei Jahrzehnte lang verfeinert er seine immer bekannter werdende Medizinphilosophie.

Bis 1878

Seine Kollegen machen A.T. Still jedoch das Leben schwer, weil er mit seinen Händen heilt.

10.5.1892

Gründet er die 'American School of Osteopathy' in Kirksville.

1897

Kommt ein hochgebildeter Schotte, John Martin Littlejohn, nach Kirksville, um sich von Still behandeln zu lassen.

Vom nachhaltigen Erfolg beeindruckt, beginnt er selbst ein Osteopathiestudium und verschreibt sich dem wissenschaftlichen Auf- und Ausbau der Osteopathie.

1898

Stellt J.M. Littlejohn die Osteopathie bereits in England, Deutschland und Frankreich vor.

1899

Fällt einem Studenten Stills, an einem anatomischen Modell auf, dass die Verbindungen der Schädelknochen abgeschrägte Oberflächen aufweisen. Aufgrund der Ähnlichkeit dieser Formen mit den Kiemen eines Fisches assoziiert William Garner Sutherland einen dahinter verborgenen unabhängigen Atmungsmechanismus.

J.M. Littlejohn beendet sein Studium und wird Osteopath D.O.

1900

W.G. Sutherland beendet sein Studium und wird ebenfalls Osteopath D.O.

1913

John Martin Littlejohn kehrt endgültig nach England zurück.

1917

Gründet er die 'British School of Osteopathy'.

12.12.1917

Stirbt Andrew Taylor Still im Alter von 89 Jahren.

ca. 1933

In jahrzehntelanger Forschung und zahlreichen Eigenversuchen überträgt W.G. Sutherland Stills Grundprinzipien auf die gelenkigen Verbindungen der Schädelknochen und entwickelt so das Konzept der kraniosakralen Osteopathie.

Er findet heraus, dass man bei feinstem manuellem Erfühlen ein seltsames Phänomen wahrnehmen kann, einen vollkommen eigenständigen Rhythmus, den primären Atemrhythmus.