Die osteopathische Behandlung

Jeder Patient ist einzigartig.

In der Osteopathie werden keine Krankheiten, sondern Patienten mit all ihren individuellen Beschwerden behandelt.

Der Osteopath erstellt seine Diagnose aufgrund der individuellen Patientengeschichte und dem Ergebnis der körperlichen Untersuchung.

Er sucht im gesamten Körper nach den Ursachen der Beschwerden. Schicht für Schicht wird mit sensiblen Händen in das Gewebe hineingehorcht und so vorhandene Bewegungseinschränkungen aufgespürt.

Die osteopathische Diagnose bewertet die mechanischen Systeme im menschlichen Körper in ihrer Gesamtheit.

Die gefunden Läsionen werden miteinander in Beziehung gesetzt und somit Fehlfunktionsketten, welche sich im Laufe von Jahren entwickelt haben, erkannt und behandelt.

Mit speziellen osteopathischen Techniken werden dann die Bewegungseinschränkungen gelöst und damit im Körper die Selbstheilungskräfte aktiviert.

Nachdem der Körper eine angemessene Zeit zur Reorganisation erhalten hat, ca. 2 bis 3 Wochen, ist es sinnvoll, eine neue Behandlung anzugehen.

Jede neue Therapiesitzung wird wieder individuell auf die Symptome des Patienten abgestimmt.

Das Ziel einer osteopathischen Behandlung ist die Verbesserung der individuellen Lebensqualität des Patienten. Denn jeder Patient ist einzigartig.


Zur Osteopathie gehören drei große Teilbereiche:


1. Die parietale Osteopathie


Das ist eine primär vom Bewegungsapparat ausgehende Behandlung.


2. Die viszerale Osteopathie

Das ist eine primär von den Organen bzw. Organsystemen ausgehende Behandlung.


3. Die kranio-sakrale Osteopathie

Das ist eine primär an der Verbindung von Schädel und Kreuzbein ausgehende Behandlung. Diese Verbindung nimmt einen direkten Einfluss auf das Nervensystem und das Rückenmark.


Wann ist Osteopathie sinnvoll?

Grundsätzlich ist jedes lebendige Gewebe behandlungsfähig.
Das bedeutet, dass Menschen jeden Alters und jeder Konstitution erfolgreich behandelt werden können.

Die Osteopathie wird bei vielen Funktionsstörungen des Körpers angewandt, auch wenn diese schon längere Zeit bestehen.


Sie wird erfolgversprechend eingesetzt:


Im internistischen Bereich


- bei Verdauungsstörungen
- Sodbrennen
- Organsenkungen
- Operationsfolgen wie
     Narben oder
     Verwachsungen
- bei funktionellen Herzbeschwerden
- bei venösen Stauungsbeschwerden
     Hämorrhoiden und
     Krampfadern sowie
- bei häufig wiederkehrenden Blasenentzündungen


Im Bereich des Bewegungsapparates


- bei Hexenschuss
- Lumbago
- Ischias
- bei allen Gelenkproblemen und
- Verstauchungen
- nach Schleudertraumen und
- anderen Verletzungsfolgen


Im Hals-Nasen-Ohren-Bereich


- bei chronischen Nasennebenhöhlen-
- Mittelohr- oder
- Mandelentzündungen
- bei Migräne
- Schwindel
- Kopfschmerzen
- bei Ohrgeräuschen (Tinnitus)
- nach Hörsturz


Im Zahn- und Kiefer-Bereich

- in Begleitung fachärztlicher Behandlungen bei Kiefergelenksproblemen und
- allen bissregulierenden Maßnahmen


Im urogenitalen Bereich


- bei chronischen Blasenentzündungen
- Inkontinenzproblemen
- Blasenentleerungsstörungen
- Organsenkungen
- begleitend bei chronischen Nierenproblemen


Im gynäkologischen Bereich

- bei Menstruationsbeschwerden
- in der Schwangerschaft
- der Geburtsvorbereitung und
- der Geburtsnachsorge
- bei klimakterischen Beschwerden
- bei Infertilität
- bei Vernarbungen und
- Verwachsungen im Bauchbereich nach Operationen


Im Bereich der Kinderheilkunde


- bei Schädel- und Gesichtsverformungen als Geburtsfolge
- bei Schiefhals (KISS-Syndrom)
- bei Skoliosen
- Hüftdysplasien
- Verdauungsstörungen und
- Blähungen bei Kindern
- bei 'Spuckkindern'
- bei Lern- und
- Konzentrationsstörungen
- Entwicklungsverzögerungen
- bei Hyperaktivität und
- in der Begleitung der Entwicklung von Kindern mit Behinderungen


Die Grenzen der Osteopathie


Die Osteopathie hat dort Ihre Grenzen,
wo die Selbstheilungskräfte des Körpers nicht ausreichen.


1. Sie ist keine Notfallmedizin die bei

- Herzinfarkt
- Schlaganfall
- Unfällen mit offenen Wunden
- frischen Brüchen oder
- Verbrennungen

lebensrettend eingreifen kann.


2. Auch nicht bei akuten Infektionen, wie z.B.

- bakterielle Entzündungen von Organen
- Wundinfektionen
- Grippe.

Diese sollten nicht osteopathisch behandelt werden,
da hierbei das Risiko besteht,
dass sich die Infektion im Körper noch weiter verbreitet.


3. Die Osteopathie kann nicht

- genetische Probleme
- Erbkrankheiten oder
- Mangelerkrankungen

nachhaltig beeinflussen.


4. Ebenso gehören

- schwere Erkrankungen
- Tumorerkrankungen oder
- psychische Erkrankungen

in die Hand eines Schulmediziners.

Sie können aber durch eine osteopathische Therapie
unterstützend begleitet werden.